Die USA gewinnen den Chicago-Marathon 2023 mit 2 Stunden 13 Minuten 44 Sekunden, die niederländische Läuferin Sifan Hassan bricht den Rennrekord und erzielt die zweitbeste Marathonzeit der Frauen in der Geschichte.
Hassan unterbot den bisherigen Rekord der kenianischen Läuferin Brigid Kosgei, der 2019 in Chicago mit einer Zeit von 2 Stunden, 14 Minuten und 4 Sekunden aufgestellt worden war, um 40 Sekunden. Die niederländische Läuferin brach zudem den Europarekord von 2 Stunden, 15 Minuten und 25 Sekunden, der von der ehemaligen britischen Läuferin Paula Radcliffe beim London-Marathon 2003 aufgestellt worden war.
Hassans Zeit von 2:13:44 ist zugleich die zweitbeste Marathonzeit der Geschichte. Nur Tigist Assefa – eine kenianische Läuferin, die gerade den Berlin-Marathon 2023 mit einem Weltrekord von 2:11:53 gewonnen hat – ist noch besser. Assefa ist zudem die erste Läuferin, die einen Marathon unter 2:12 Stunden gelaufen ist.
Hassan führte das Frauenrennen beim Chicago-Marathon 2023 am 8. Oktober über weite Strecken an. Foto: Runner's World
Hassan hält derzeit alle Europarekorde der Frauen von 1.500 m bis zum Marathon. Konkret hält sie den Europarekord über 1.500 m mit 3:51,95, über 1 Meile (1,6 km) mit 3:4:12,33, über 3.000 m mit 8:18,49, über 5.000 m mit 14:22,22, über 10.000 m mit 29:06,82 und über den Halbmarathon mit 65:15.
Hassan hatte im Vorfeld des Chicago-Marathons 2023 eine durchwachsene Saison. Im April 2023 gewann der 30-Jährige bei seinem ersten Marathon den London-Marathon in 2 Stunden, 18 Minuten und 33 Sekunden und stellte damit einen nationalen Rekord auf. 41 Tage später gewann Hassan im niederländischen Hengelo Doppelgold über 1.500 m (3 Minuten, 58 Sekunden, 12 Sekunden) und 10.000 m (29 Minuten, 37 Sekunden, 80 Sekunden).
Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2023 in Budapest zeigte Hassan großen Ehrgeiz und trat in allen drei Disziplinen über 1.500 m und 5.000 m an, gewann aber keine Goldmedaille. Sie stolperte in der Führung und belegte im 10.000-m-Finale nur den 11. Platz von 22 Athletinnen. Über 1.500 m gewann sie in 3:56 Minuten Bronze und beendete das Turnier mit einer Silbermedaille über 5.000 m.
Auf der Strecke des Chicago-Marathons 2023 am 8. Oktober legten Hassan und Ruth Chepngetich – die Chicago-Siegerinnen der letzten beiden Rennen – bei ihrem zweiten Lauf über 42,195 km einen explosiven Start hin und erreichten die 10-km-Marke in 31 Minuten und 5 Sekunden, 40 Sekunden schneller als Assefas Zeit über die gleiche Distanz, als sie vor zwei Wochen in Berlin den Rekord aufstellte.
Hassan verlor bis zur Halbzeit einige Sekunden, übernahm aber nach 25 km wieder die Führung und schnitt Chepngetich langsam ab. Nach 35 km hatte der Niederländer einen Vorsprung von 31 Sekunden herausgefahren und stellte damit einen Rennrekord auf. Wie Kelvin Kiptum im Männerrennen übernahm Hassan nach 30 km mit großem Vorsprung die Führung und beendete das Rennen nach 2 Stunden, 13 Minuten und 44 Sekunden.
Dies war ein unerwarteter Erfolg, da Hassan selbst zugab, ihr Marathon-Potenzial noch nicht ausgeschöpft zu haben. „Das ist erst der Anfang. Ich bin noch nicht in der besten Form, um einen Marathon zu laufen“, sagte sie vor ihrer Abreise zu den Majors in Chicago.
Hassan überquerte die Ziellinie und stellte am 8. Oktober beim Chicago-Marathon einen Rekord auf.
Hinter Hassan lagen die Kenianerin Ruth Chepngetich mit 2 Stunden 15 Minuten 37 Sekunden, der Äthiopier Megertu Alemu mit 2 Stunden 17 Minuten 9 Sekunden, die Kenianerin Joyciline Jepkosgei mit 2 Stunden 17 Minuten 23 Sekunden und der Äthiopier Tadu Teshome Nare mit 2 Stunden 20 Minuten 4 Sekunden.
Der Chicago-Marathon wurde 1977 gegründet und gehört zu den World Marathon Majors, den sechs größten Läufen der Welt, neben den Läufen in Boston, New York City, London, Berlin und Tokio. Beim Rennen am 8. Oktober wurde mit Kiptums Zeit von 2 Stunden 0 Minuten 35 Sekunden und Hassans Frauenrekord ein neuer Rennrekord verzeichnet.
Hong Duy
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