Im männerdominierten MINT-Bereich ist Professorin Iwona Miliszewska eine bahnbrechende Persönlichkeit. Als Leiterin der Fakultät für Naturwissenschaften , Ingenieurwesen und Technologie am RMIT Vietnam hat sie die Führung übernommen und die Förderung von Frauen durch mutige Initiativen und einen inspirierenden Weg von einer Kleinstadt in Polen zu einer globalen Führungspersönlichkeit vorangetrieben.
Professor Miliszewskas Weg in den MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, Medizin) begann in einer polnischen Kleinstadt. Ihre Begabung für Mathematik führte sie zu einer wegweisenden Entscheidung: Sie studierte Informatik an der Technischen Universität Dresden. Diese Entscheidung, die ihre akademischen Interessen mit der Möglichkeit verband, ihre bereits fließenden Deutschkenntnisse aufzufrischen, war ein Wendepunkt, der ihr Leben veränderte.
„Es war eine perfekte Entscheidung. Ich bin sowohl mit meinem Studium als auch mit meiner Karriere nach Abschluss des Programms zufrieden“, blickt der Professor zurück.
Professor Miliszewskas Karriere ist eine Mischung aus Berufserfahrung innerhalb und außerhalb der Wissenschaft, die ihr einzigartige Einblicke in die Herausforderungen und Chancen verschafft, denen sich Frauen in MINT-Fächern gegenübersehen.
Ihr beruflicher Werdegang war geprägt von einer Reihe von Führungspositionen an renommierten Institutionen, darunter Dekanaten an der University of Canberra und der Victoria University in Melbourne sowie zuletzt als Prodekanin für Globale Netzwerke an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Informationstechnologie der University of Technology in Sydney. Mit 15 Jahren Berufserfahrung in transnationalen Kontexten in Hongkong und Malaysia bringt Professor Miliszewska eine globale Perspektive in ihre aktuelle Position am RMIT Vietnam ein.
Professor Miliszewska und Kollegen an der RMIT University Vietnam (Foto: RMIT)
Ihr Engagement für Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) geht weit über den akademischen Bereich hinaus. Zu ihren früheren Positionen gehörten die Vorsitzende des Australian IT Deans Council und die Direktorin des ICT Education Council der Australian Computer Society. Ihr Einfluss auf die Gestaltung der Zukunft der digitalen Bildung setzt sich auch durch ihre Mitgliedschaft im wissenschaftlichen Beirat des Einstein Centre for the Digital Future in Berlin fort.
Stärkung der nächsten Generation
Aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen und ihres Verständnisses der Herausforderungen, mit denen Frauen in MINT-Fächern konfrontiert sind, hat Professorin Miliszewska kürzlich die Initiative „Women in STEMM Circle“ (WiSC) am RMIT Vietnam ins Leben gerufen. An einer Fakultät, an der Frauen nur 19 % des Lehr- und Forschungspersonals ausmachen, dient der WiSC als wichtiges Unterstützungsnetzwerk für Wissenschaftlerinnen. Die Initiative entspringt Professorin Miliszewskas Wunsch, Frauen, die derzeit in MINT-Fächern studieren und arbeiten, den Weg zu erleichtern.
„Diese eng verbundene Gemeinschaft bietet Anleitung und Unterstützung, hilft, häufige Fehler zu vermeiden, fördert die Zusammenarbeit und bietet Möglichkeiten zur Weiterentwicklung“, sagte sie und betonte, wie wichtig es sei, Wissenschaftlerinnen so zu unterstützen, wie ihr auf ihrem Karriereweg geholfen wurde, und ihr gleichzeitig zusätzliche Möglichkeiten zu bieten, die sie sich gewünscht hätte.
Eine Veranstaltung der Initiative Women in STEMM Support Circle (WiSC) (Foto: RMIT)
Die Wirkung des WiSC, obwohl erst vier Monate alt, zeigt sich bereits in den Leistungen seiner 17 Mitglieder. Ein Mitglied wurde zur Leiterin der Forschungsgruppe Medizin und öffentliche Gesundheit der Fakultät ernannt, ein anderes wurde für seine aktive Beteiligung am wissenschaftlichen Informationsaustausch zum „Kommunikationsstar“ gekürt, und zwei weitere Mitglieder gewannen Hauptpreise im Wettbewerb „Storytelling für wirkungsvolle Forschung“. Diese frühen Erfolge zeigen, wie wichtig gezielte Unterstützung und Gemeinschaftsbildung für die Karriereförderung von Frauen in MINT-Fächern sind.
Die Initiative bietet ein umfassendes Unterstützungssystem, darunter regelmäßige informelle Treffen, Weiterbildungsprogramme und Forschungsworkshops. Die Mitglieder informieren sich über Möglichkeiten wie Gastforschungsstipendien für Doktoranden und feiern gegenseitig ihre Erfolge – vom Erreichen von Meilensteinen auf dem Weg zur Promotion bis hin zur Anerkennung durch die Fakultät/Universität. Dieses unterstützende Umfeld fördert das Zugehörigkeitsgefühl und stärkt Frauen in einem Bereich, in dem sie sich oft isoliert fühlen.
Stereotypen hinterfragen und die Zukunft gestalten
Professor Miliszewska ist dafür bekannt, Stereotypen mit Stil und Intelligenz herauszufordern. Auf einer Konferenz für Frauen in MINT-Fächern in Malaysia eröffnete sie ihre denkwürdige Rede, indem sie auf ihr Outfit aus aufwendigen High Heels und femininen roten Fingernägeln zeigte und dem Publikum eine provokante Frage stellte: „Sehe ich aus wie eine Ingenieurin?“. Ein klares „Nein“ aus dem Publikum von fast dreihundert Forscherinnen löste eine lebhafte dreitägige Diskussion über Geschlechterstereotype in MINT-Fächern aus. Mit diesem einfachen, aber eindringlichen Beispiel hinterfragte sie die Vorstellung, dass eine Frau als Wissenschaftlerin oder Ingenieurin ihre Weiblichkeit opfern müsse.
Der Ansatz der Professorin zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Vorurteile ist sowohl pragmatisch als auch strategisch. Sie betont, dass die Herausforderungen für Frauen in MINT-Fächern nicht nur „Frauenthemen“, sondern gesellschaftliche und institutionelle Probleme sind, die die Zusammenarbeit aller Beteiligten erfordern. Unter ihrer Leitung stellt die Abteilung die Präsenz von Frauen in Ausschüssen, Arbeitsgruppen, akademischen Räten und internationalen Delegationen sicher. Männliche Kollegen engagieren sich aktiv als Mentoren für Wissenschaftlerinnen und Doktorandinnen und schaffen so ein integrativeres und unterstützenderes Umfeld.
Professor Miliszewskas Vision für das WiSC ist ehrgeizig und weitreichend. Es gibt Pläne, das Circle of Support-Mitgliedschaftsprogramm auf Studentinnen auszuweiten, wobei die praktischen Aspekte einer solchen Erweiterung sorgfältig geprüft werden. Die Initiative hat bereits begonnen, ähnliche Gruppen und Forscherinnen an anderen nahegelegenen Universitäten und Forschungsinstituten anzusprechen und so ein breiteres Netzwerk der Unterstützung und Zusammenarbeit aufzubauen.
Über ihre beruflichen Erfolge hinaus verkörpert Professor Miliszewska die Balance zwischen beruflichem Erfolg und persönlichem Vergnügen, die viele ambitionierte Frauen in den MINT-Fächern anstreben. Als begeisterte Reisende und Skifahrerin liebt sie auch Theater, Oper und Thriller. Ihre selbsternannte Leidenschaft für Wildlederschuhe ist eine subtile Erinnerung daran, dass sich Weiblichkeit und große Erfolge in der Wissenschaft nicht ausschließen.
Professor Milizewskas Führungsstil ist geprägt von der Philosophie eines ihrer Mentoren, der oft Thomas Paine zitierte: „Je größer das Hindernis, desto glorreicher der Triumph.“ Diese Denkweise hat ihr geholfen, Hindernisse bei der Arbeit zu überwinden, die nicht unbedingt allzu groß sein müssen, ihr aber manchmal das Gefühl geben, härter arbeiten zu müssen als ihre männlichen Kollegen, um ihren Wert zu beweisen.
Durch ihre Arbeit am RMIT Vietnam und der WiSC-Initiative zeigt Professor Miliszewska weiterhin, dass die Zukunft von MINT eine ist, in der Vielfalt Innovationen vorantreibt und Frauen ihr volles intellektuelles und persönliches Potenzial entfalten können. Ihr Engagement trägt dazu bei, eine Welt zu schaffen, in der die nächste Generation von Frauen in MINT mehr offene Türen, stärkere Unterstützungsnetzwerke und weniger Hindernisse auf dem Weg zur Verwirklichung ihrer Träume vorfindet.
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Quelle: https://phunuvietnam.vn/giay-cao-got-va-stemm-hanh-trinh-cua-nu-truong-khoa-rmit-viet-nam-20250306120340327.htm
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