Turkmenistan ist weltweit der elftgrößte Gasproduzent und einer der Gaslieferanten, die Europa im Blick hat. (Quelle: presstv.ir) |
Am 9. Juni kündigte der ungarische Außenminister Peter Szijjarto an, dass Europa eine 300 Kilometer lange Gaspipeline mit einer jährlichen Kapazität von 30 Milliarden Kubikmetern bauen müsse, um die Erdgasversorgung aus Turkmenistan sicherzustellen, während bestehende Pipelines in Südosteuropa modernisiert werden müssten.
Eine ungarische Delegation unter der Leitung von Ministerpräsident Viktor Orban sowie Energieminister Csaba Lantos, Wirtschaftsminister Marton Nagy und Kulturminister Janos Csak traf am 8. Juni in Turkmenistan ein. Während des Besuchs in der Hauptstadt Aschgabat werden beide Seiten voraussichtlich eine Reihe von Kooperationsabkommen unterzeichnen.
„Turkmenistan könnte eine einfache Lösung für die Sicherung der Energieversorgung Europas sein, da es nach Russland, Iran und Katar über die viertgrößten Erdgasreserven der Welt verfügt und in Bezug auf die Produktion weltweit an elfter Stelle steht“, so der ungarische Außenminister. Einziges Hindernis sei das Fehlen von Gaspipelines von der Ost- zur Westküste des Kaspischen Meeres.
„Sobald die rechtlichen Fragen geklärt sind, soll eine 300 Kilometer lange Gaspipeline mit einer Jahreskapazität von 30 Milliarden Kubikmetern gebaut werden“, betonte der ungarische Außenminister. Nach Fertigstellung der Pipeline könne Gas von Turkmenistan über Aserbaidschan und die Türkei nach Südosteuropa transportiert werden. Anschließend könne Gas über Bulgarien, Rumänien und Serbien nach Ungarn transportiert werden, wo die Pipeline ausgebaut werden müsse, um eine höhere Kapazität zu erreichen, fügte Szijjarto hinzu.
Letzte Woche unterzeichneten das ungarische Energieunternehmen MVM CEEnergy und die staatliche Ölgesellschaft der Republik Aserbaidschan (SOCAR) eine Vereinbarung, die die Lieferung von 100 Millionen Kubikmetern Gas nach Ungarn bis Ende 2023 vorsieht.
Budapest versucht, seine Gasversorgung zu diversifizieren. Es ist auch daran interessiert, die LNG-Lieferungen über das kroatische Terminal Krk zu erhöhen und ein Gasfeld in Rumänien zu erschließen. Budapest erwägt zudem, Öl aus Ecuador zu importieren, falls der Transport russischen Öls über die Ukraine auf dem Landweg unmöglich wird.
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