Die revolutionären Aktivitäten von Präsident Ho Chi Minh in Guangzhou, China

Im chinesischen Guangzhou widmeten sich Präsident Ho Chi Minh und viele patriotische vietnamesische Jugendliche begeistert dem großen „revolutionären Wasser“.

Gemälde „Nguyen Ai Quoc hält einen Vortrag bei einem Schulungskurs für vietnamesische Revolutionskader in Guangzhou, China“.

Präsident Ho Chi Minh war ein großer Führer des vietnamesischen Volkes und ein alter Freund, der vom chinesischen Volk hoch geschätzt wurde. Die zunehmende revolutionäre Situation in Guangzhou im frühen 20. Jahrhundert lockte viele vietnamesische Patrioten nach Guangzhou, und die Stadt wurde zu einem wichtigen Stützpunkt für vietnamesische Revolutionäre im Ausland.

Ein Ort, um revolutionäre Ideale zu fördern

Im November 1924 wurde Genosse Ho Chi Minh von der Kommunistischen Internationale unter dem Pseudonym Ly Thuy von Moskau (Sowjetunion) nach Guangzhou (China) entsandt, um dort als Dolmetscher für den sowjetischen Berater Borodin zu arbeiten. In Guangzhou gelang es Genosse Ho Chi Minh mit Hilfe der Kommunistischen Partei Chinas, die vietnamesischen Revolutionskräfte zu organisieren und vietnamesische Kader auszubilden.

Bevor Genosse Ho Chi Minh in Guangzhou eintraf, hatten vietnamesische Revolutionäre dort die revolutionäre Organisation Tam Tam Xa gegründet. Aufgrund fehlender theoretischer Anleitung befürworteten einige Mitglieder der Gruppe jedoch Mordanschläge, um die Franzosen zu bekämpfen und das Land zu retten. Im Juni 1924 scheiterte ein Mitglied dieser Organisation, Genosse Pham Hong Thai, bei dem Versuch, den französischen Generalgouverneur von Vietnam in Sa Dien, Guangzhou, zu ermorden, und starb im Perlfluss.

Nach seiner Ankunft in Guangzhou verbreitete Genosse Ho Chi Minh die marxistisch-leninistische Doktrin in der nationalen Befreiungsbewegung. Im Juni 1925 gründete er auf der Grundlage der Tam Tam Xa-Organisation die Vietnam Revolutionary Youth Association. Diese war die erste revolutionäre Organisation Vietnams, die sich an der Theorie des Marxismus-Leninismus orientierte und der Vorgänger der Kommunistischen Partei Vietnams war.

Das Hauptquartier der Vietnam Revolutionary Youth League befand sich in der Van Minh Straße Nr. 13 und Nr. 13-1 (heute Nr. 248 und 250). Von Anfang 1925 bis April 1927 wurde dieser Ort zur Kommandozentrale der vietnamesischen Revolution im Ausland.

Das Hauptquartier der Vietnam Revolutionary Youth League befindet sich in der Van Minh-Straße 13 und 13-1 (jetzt 248 und 250).

Um die vietnamesische Revolution bekannter zu machen, gründete Genosse Ho Chi Minh im Juni 1926 in Guangzhou die vietnamesische Boulevardzeitung „ Thanh Nien “. Sie war die erste Zeitung Vietnams, die den Marxismus-Leninismus propagierte. „ Thanh Nien “ erschien einmal wöchentlich. Vom 21. Juni 1925 bis zum 17. April 1927 erschienen insgesamt 88 Ausgaben.

Ein Teil der oben genannten Ausgabe wurde mit Hilfe der von der Kommunistischen Partei Chinas geführten Seemannsvereinigung heimlich nach Vietnam transportiert. Die Zeitung spielte eine wichtige Rolle bei der Verbreitung des Marxismus-Leninismus und der Mobilisierung des vietnamesischen Volkes zum Kampf gegen die Franzosen.

„Duong kach menh“ (Revolutionärer Weg) ist eine Sammlung von Vorträgen des Genossen Ho Chi Minh bei Schulungen für Kader der Vietnam Revolutionary Youth Association. (Quelle: VNA)

Die Gründung der Vietnam Revolutionary Youth Association und die revolutionären Aktivitäten des Genossen Ho Chi Minh in Guangzhou zogen eine große Zahl vietnamesischer revolutionärer Jugendlicher an. Viele patriotische vietnamesische Jugendliche überwanden die Hindernisse der französischen Kolonialisten, um nach Guangzhou zu kommen.

Um vietnamesische Revolutionskader auszubilden, organisierte Genosse Ho Chi Minh von Ende 1925 bis Anfang 1927 drei aufeinanderfolgendepolitische Trainingskurse für vietnamesische Jugendliche in Guangzhou. Der erste Kurs fand Ende 1925 mit zehn Teilnehmern statt. Der zweite Kurs fand im September 1926 mit 15 Teilnehmern statt. Der dritte Kurs begann Ende 1926 und endete im Februar 1927 mit 50 Teilnehmern.

Die ersten beiden Sitzungen fanden im Hauptquartier der Vietnam Revolutionary Youth Association in der Van Minh Straße statt. Aufgrund der großen Anzahl an Studierenden in der dritten Sitzung wurde der Veranstaltungsort in die Nhan Hung Straße Nr. 5 und 7, Dong Cao Avenue verlegt.

Genosse Ho Chi Minh legte großen Wert auf die Ausbildung, unterrichtete direkt und stellte sorgfältig Vorlesungen zusammen. Anfang 1927 fasste er die Vorlesungen der Schulungen in einer Sammlung mit dem Titel „Der revolutionäre Weg“ zusammen, dem ersten marxistisch-leninistischen Werk Vietnams, das in Guangzhou gedruckt wurde. Das Buch verband die Grundprinzipien des Marxismus-Leninismus mit der Praxis der vietnamesischen Revolution und lieferte wichtige ideologische Leitlinien für die vietnamesische nationale Befreiungsbewegung.

„Gleiche Ideale, gleiche Überzeugungen“

Bei einem Freundschaftstreffen mit Intellektuellen und jungen Generationen beider Länder anlässlich seines Staatsbesuchs in Vietnam im Dezember 2023 sagte der chinesische Generalsekretär und Präsident Xi Jinping: „Wenn wir auf die Vergangenheit zurückblicken, verfolgen wir dieselben Ziele und helfen uns gegenseitig. Von der Neuzeit bis zur Gegenwart haben die beiden Parteien und die beiden Völker Chinas und Vietnams stets an denselben Idealen und Überzeugungen festgehalten und sich gegenseitig unterstützt, um alle Schwierigkeiten im Kampf um nationale Unabhängigkeit und Befreiung zu überwinden.“

Dies wurde deutlich, als Ho Chi Minhs Arbeit, revolutionäre Organisationen in Guangzhou aufzubauen und revolutionäre Kader auszubilden, von den Organisationen der Kommunistischen Partei Chinas in Guangdong unterstützt wurde. Das Parteikomitee des Bezirks Guangdong der Kommunistischen Partei Chinas half Genosse Ho Chi Minh bei der Auswahl des Standorts für das Hauptquartier und die Ausbildungsräume der Vietnam Revolutionary Youth Association.

Zur Eröffnungszeremonie des Schulungskurses wurden die Genossen Zhou Enlai, Liu Shaoqi, Chen Yannian, Zhang Cailei, Peng Bai, Li Fuchun und eine Reihe von Genossen, die Streiks auf Provinz- und Hongkong-Ebene anführen, eingeladen, im Schulungskurs Vorträge zu halten.

Die Vorlesungen des Genossen Ho Chi Minh wurden auch mit Hilfe revolutionärer Gruppen unter Führung der Kommunistischen Partei Chinas gedruckt. Die damals in Guangzhou abgehaltene Konferenz der Nationalen Bauernbewegung lud die Teilnehmer des Schulungskurses ein, an dem Kurs teilzunehmen.

Der Bauernverband der Provinz Guangdong in der Dong Cao Avenue wurde häufig von Genosse Ho Chi Minh besucht und in relevante Situationen eingeführt, sodass Genosse Ho Chi Minh regelmäßig Berichte an den Internationalen Bauernverband senden und Artikel für Zeitungen und Zeitschriften schreiben konnte.

Zu dieser Zeit hielt der Bauernverband der Provinz Guangdong häufig Sitzungen ab und lud den Verantwortlichen des Parteikomitees des Bezirks Guangdong, die Kommunistische Partei Chinas und sowjetische Berater zur Berichterstattung ein. Auch Teilnehmer des Kurses zur politischen Ausbildung vietnamesischer Jugendlicher wurden zu diesen Seminaren eingeladen.

Als der Schulungskurs in die zweite Phase eintrat, war die Zahl der Teilnehmer groß und das Kochen schwierig. Daher lud die Akademie der Bauernbewegung vietnamesische Teilnehmer zum Essen ein. Ein Teil der für die Eröffnung der Schulungen benötigten Mittel wurde vom Bezirkskomitee Guangdong der Kommunistischen Partei Chinas bereitgestellt.

Nach der Gründung der Whampoa-Militärakademie bekleidete Genosse Zhou Enlai gleichzeitig das Amt des Direktors der politischen Abteilung und Genosse Ye Jianying das des stellvertretenden Direktors der Bildungsabteilung. Bei dieser Gelegenheit wurden zahlreiche vietnamesische Revolutionsjugendliche zum Studium an die Whampoa-Militärakademie geschickt.

Im Sommer 1926 brachte die Vietnam Revolutionary Youth Association acht Kinder vietnamesischer Märtyrer im Alter von 11 bis 16 Jahren nach Guangzhou. Nachdem Genosse Ho Chi Minh Kontakt zum Bezirkskomitee Guangdong der Kommunistischen Partei Chinas aufgenommen hatte, konnten die Kinder kostenlos an den Grund- und weiterführenden Schulen der Sun Yat-sen National University (ehemals Guangdong National University) studieren.

Präsident Ho Chi Minh besuchte China im Juli 1955.

Revolutionäre Freundschaft

In Guangzhou schloss Genosse Ho Chi Minh eine revolutionäre Freundschaft mit den chinesischen Kommunisten. Genossen wie Zhou Enlai, Li Fuchun, Cai Chang, Chen Yannian und Zhang Cailei waren alte Freunde. Nach ihrer Ankunft in Guangzhou führten sie gemeinsam revolutionäre Aktivitäten durch, und ihre Beziehungen wurden immer enger.

Dank der Hilfe der Kommunistischen Partei Chinas verlief Ho Chi Minhs Ausbildung junger vietnamesischer Kader in Guangzhou reibungslos. Zahlreiche junge Persönlichkeiten kehrten nach Vietnam zurück, verbreiteten vielerorts den Marxismus-Leninismus, gründeten kommunistische Organisationen, mobilisierten die Massen, begannen den Widerstandskrieg gegen die Franzosen und brachten die nationale Befreiungsbewegung in Vietnam in eine neue Lage.

In Guangzhou widmeten sich Ho Chi Minh und seine Kameraden begeistert dem „großen revolutionären Strom“ unter der Führung der Kommunistischen Partei Chinas und kämpften Seite an Seite mit dem chinesischen Volk.

Im Juni 1925 brach in Guangdong und Hongkong ein Generalstreik aus. Die Streikkomitees von Guangdong und Hongkong veröffentlichten eine Ausschreibung zur Rekrutierung von Mitgliedern für das Rednerteam. Im Juli 1925 gründeten Revolutionäre aus China, Vietnam, Korea, Indien, Myanmar, Indonesien und anderen Ländern in Guangzhou den Bund der unterdrückten Nationalitäten. Genosse Ho Chi Minh beteiligte sich unter dem Pseudonym Ly Thuy an den Vorbereitungen und fungierte als Mitglied des Finanzausschusses und Leiter der Ortsgruppe Annam.

Im Januar 1926 fand in Guangzhou der Zweite Nationalkongress der Kuomintang statt. Genosse Ho Chi Minh schrieb dem Konferenzvorsitzenden einen Brief mit der Bitte, bei der Konferenz über die Unterstützung der Befreiungsbewegung unterdrückter Völker auf die Situation Vietnams unter der Unterdrückung durch den Imperialismus eingehen zu dürfen.

Am 14. Januar 1926 hielt Genosse Ho Chi Minh unter dem Pseudonym Vuong Dat Nhan bei einer Versammlung eine Rede auf Französisch, übersetzt von Genosse Ly Phuc Xuan.

Im April 1927 scheiterte die Revolution in Guangzhou.

Im Mai 1927 verließ Genosse Ho Chi Minh Guangzhou in Richtung Moskau.

Am 11. Dezember 1927 brach der Aufstand in Guangzhou aus. Dutzende vietnamesische Revolutionäre, darunter Ho Tung Mau, Le Hong Son, Truong Van Linh, Ly Thiet Hung, Phung Chi Kien und Hong Hong, kämpften Seite an Seite mit ihren chinesischen Kameraden.

Nach dem Scheitern der chinesischen Revolution verlegte man das Hauptquartier der Vietnam Revolutionary Youth League nach Hongkong und nahm mit Hilfe des Provinzkomitees der Kommunistischen Partei Chinas in Guangdong die Beziehungen zur Kommunistischen Internationale wieder auf.

Im Dezember 1929 reiste Genosse Ho Chi Minh nach Hongkong und berief einen Kongress zur Vereinigung dreier kommunistischer Organisationen in Vietnam ein.

Am 3. Februar 1930 fand in Song Wong Tai Sin in Kowloon, Hongkong, die „Vereinigungskonferenz“ statt, auf der die Gründung der Kommunistischen Partei Vietnams verkündet wurde (im Oktober 1930 in Indochinesische Kommunistische Partei, im Februar 1951 in Vietnamesische Arbeiterpartei und im Dezember 1976 in Vietnamesische Kommunistische Partei umbenannt).

Gemälde der „Vereinigungskonferenz“, die am 3. Februar 1930 in Sung Wong Tai Sin in Kowloon, Hongkong, stattfand und auf der die Gründung der Kommunistischen Partei Vietnams verkündet wurde.

Quelle: https://baoquocte.vn/nhung-nam-thang-hoat-dong-cach-mang-cua-chu-pich-ho-chi-minh-tai-quang-chau-trung-quoc-282991.html