Viele staatlich geförderte Immobilienprojekte in China haben ihre ersten Entwicklungskredite im Rahmen eines als „weiße Liste“ bekannten Mechanismus erhalten und viele Großstädte haben zudem die Beschränkungen für den Eigenheimkauf gelockert.
Suzhou, Shanghai und Guangzhou haben die Beschränkungen für den Eigenheimkauf gelockert, um die Nachfrage anzukurbeln. Eine weitere Unterstützungsmaßnahme war die Genehmigung eines Kredits in Höhe von 330 Millionen Yuan (ca. 46 Millionen US-Dollar) für ein staatlich gefördertes Entwicklungsprojekt, nur wenige Tage nachdem die Regierung einen Mechanismus zur Zulassung von Immobilienprojekten angekündigt hatte.
Nanning in der Region Guangxi hat laut Securities Times seine erste weiße Liste mit 107 Entwicklungsprojekten an lokale Finanzunternehmen herausgegeben. Auch die südwestliche Stadt Chongqing hat eine weiße Liste mit 314 Projekten und einem Gesamtfinanzierungsbedarf von 83 Milliarden Yuan herausgegeben. Die Einführung der Finanzierungshilfe im Rahmen des Programms wird aufmerksam beobachtet, da der Markt seit Mitte 2021 unter einer beispiellosen Schuldenkrise leidet, die zu einem Rückstau bei unfertigen Wohnungen und Zahlungsausfällen, insbesondere bei privaten Unternehmen, geführt hat.
Die jüngsten Maßnahmen ergänzen eine Reihe von Unterstützungsmaßnahmen, die China im vergangenen Jahr eingeführt hat, um den wichtigen Sektor zu stützen. Trotz zahlreicher Unterstützungsmaßnahmen verzeichnete der Immobilienmarkt in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt das Jahr 2023 mit dem stärksten Preisrückgang seit fast neun Jahren. Die neuen Maßnahmen berücksichtigen auch die Auswirkungen eines Gerichtsbeschlusses, der Evergrande, einst Chinas umsatzstärksten Bauträger, mit Schulden von über 300 Milliarden Dollar in die Liquidation zwang.
Christopher Beddor, stellvertretender Leiter der China-Forschung bei Gavekal Financial Services (Sonderverwaltungszone Hongkong), sagte, Hauskäufer seien besorgt über Projektverzögerungen, wenn Bauträger in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Dies sei der Hauptgrund für die anhaltend schleppenden Hausverkäufe. Sofern nichts Unerwartetes passiert, werde die Nachricht vom Liquidationsbeschluss von Evergrande die Käuferstimmung nicht wesentlich beeinflussen, so Beddor. Die unfertigen Häuser, die Evergrande den Käufern versprochen hatte, dürften geliefert werden, da die Regierung dies für alle Bauträger als oberste Priorität ansehe.
Die langfristigen Folgen, so Ökonomen, werden darin bestehen, dass der Immobiliensektor einen geringeren Anteil an der chinesischen Wirtschaft einnehmen und durch andere Branchen wie Technologie, Konsumgüter und Dienstleistungen ersetzt werden wird.
KHANH MINH
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