Das deutsche BIP könnte im Falle einer Abspaltung von China um zwei Prozent sinken. |
Am 19. Juni warnte der Bundesverband der Digital- und Elektronikindustrie (ZVEI) die deutsche Regierung vor einer Abkopplung von China und betonte, der Markt des asiatischen Landes sei für Europas größte Volkswirtschaft von größter Bedeutung.
Im Vorfeld der 7. Deutsch-Chinesischen Konsultationen in Berlin sagte ZVEI-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Weber, die Wiederaufnahme des politischen und wirtschaftlichen Dialogs zwischen Deutschland und China sei sehr wichtig.
In einer Erklärung vom selben Tag erklärte der Verband, Peking sei der mit Abstand größte Lieferant von Elektronik- und Elektrotechnikprodukten für Berlin. Zudem sei es neben den USA der wichtigste Exportmarkt für die deutsche Industrie und das zweitgrößte Ziel ausländischer Direktinvestitionen.
Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) ist China zudem seit sieben Jahren in Folge der wichtigste Handelspartner Deutschlands.
Allein im ersten Quartal 2023 erreichte der bilaterale Handel 64,7 Milliarden Euro (71 Milliarden US-Dollar). Im gleichen Zeitraum kamen 86 Prozent der deutschen Laptop-Importe, 67,8 Prozent der Smartphones und Telefone sowie 39,2 Prozent der Lithium-Ionen-Batterien aus China.
Auch der deutsche Finanzminister Christian Lindner warnte Anfang des Jahres vor den Folgen einer Abkopplung von China und betonte: „Das wird keine Arbeitsplätze in Deutschland schaffen. Viele andere Länder werden unseren Platz einnehmen.“
Darüber hinaus zeigt eine aktuelle Studie des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO), dass bei einer wirtschaftlichen Abspaltung Deutschlands von China das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2 % sinken würde und dies zu einem Verlust von fast 57 Milliarden Euro pro Jahr führen könnte.
China wird für Händler in ganz Europa immer wichtiger und hat im Jahr 2020 die USA überholt und ist der größte Handelspartner der Europäischen Union (EU).
Mit einem Handelsvolumen von 696 Milliarden Euro machte das nordostasiatische Land im Jahr 2021 laut offiziellen Statistiken 16 Prozent des gesamten Handelsumsatzes des Blocks aus.
„Der Handel zwischen Europa und China ist für beide Seiten von Vorteil“, so das Fazit von ZVEI-Vorstandsvorsitzendem Weber.
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