Während Huawei HarmonyOS als Notfallplan nach dem Verbot der US- Regierung startete, will Xiaomi HyperOS verwenden – eine eigene Software-Portierung auf Android-Basis, bei der Xiaomi den größten Teil des Codes neu schreibt. Kürzlich stellte Vivo zudem BlueOS vor – eine vom Unternehmen selbst vollständig in Rust entwickelte Alternative, die nicht einmal mit Android-Apps kompatibel ist.
Huawei kündigt HarmonyOS nach Verbot durch die US-Regierung an
Bei den drei oben genannten Lösungen handelt es sich um grundsätzlich unterschiedliche Konzepte, die jedoch scheinbar ähnliche Ziele verfolgen. Dies löst eine Debatte darüber aus, ob Unternehmen Alternativen zu iOS und Android in Betracht ziehen sollten und wie praktisch es ist, Systeme zu wählen, die sich vollständig von dem unterscheiden, was die Benutzer bereits gewohnt sind.
HarmonyOS – geboren aufgrund des Verbots
Nach dem US-Verbot war Huawei gezwungen, die Zusammenarbeit mit Google einzustellen und die Vorinstallation von Google-Diensten in EMUI zu unterbinden. Huawei kündigte umgehend an, ein alternatives System zu Android zu haben, das mit den eigenen Apps kompatibel sei. Tatsächlich sind sich HarmonyOS und EMUI bis auf den Namen und einige Code-Features sehr ähnlich.
In Europa ist das Fehlen der Google Mobile Services – der Service-Plattform, die für die Ausführung der beliebtesten Apps unerlässlich ist – ein echtes Problem. Selbst mit einem eigenen App Store kann sich eine Software, die die Mehrheit anstreben will, ohne Googles Hilfe nicht durchsetzen.
HyperOS – das ambitionierte Betriebssystem
Xiaomi verspricht, dass HyperOS eine höhere Leistung bei geringerem Systembedarf und der Möglichkeit bietet, nativen Code zu laden, um künftig allgemeine KI-Modelle zu unterstützen. Xiaomi HyperOS basiert auf Linux und dem von Xiaomi selbst entwickelten Xiaomi Vela-System und ermöglicht so die effiziente Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Geräten, unabhängig von der RAM-Größe (von 64 KB bis 24 GB).
HyperOS ist eine ehrgeizige Betriebssystemplattform von Xiaomi, die MIUI ersetzen soll
HyperOS ist schlank (die System-Firmware des Smartphones belegt nur 8,75 GB) und verbraucht im Vergleich zu seinen Konkurrenten nur minimale Ressourcen, was zu optimaler Leistung führt. Das Betriebssystem zeichnet sich durch hervorragende Aufgabenplanung und Ressourcenverwaltung aus und gewährleistet so auch in ressourcenintensiven Szenarien eine stabile Leistung. Technische Module wie das Dateisystem und die Speicherverwaltung sind optimiert, um unterschiedliche Hardwarefunktionen optimal zu nutzen.
Mit HyperOS hat Xiaomi Android maximal modifiziert und dabei nicht auf Funktionalität verzichtet, sondern versucht, es noch besser zu machen. Wie viel Neues HyperOS bietet, lässt sich jedoch erst nach genauerer Analyse des Xiaomi 14 feststellen.
Vivos riskanter Plan
Im Gegensatz zu Xiaomi scheint Vivo seine Abhängigkeit von Android direkt beenden zu wollen, indem es ein eigenes, in Rust programmiertes Betriebssystem entwickelt. Derzeit scheint es nicht mit Android-Apps kompatibel zu sein, was wahrscheinlich für in China verkaufte Vivo-Smartphones gelten wird.
Derzeit ist kein anderer Hersteller als Apple und Google in der Lage, ein vollständiges Ökosystem zu schaffen. Selbst Samsung, der Marktführer im Smartphone-Verkauf, musste von seinen Plänen, ein eigenes Betriebssystem zu entwickeln, Abstand nehmen. Das Unternehmen entwickelte zwar eigene Software, beispielsweise Tizen für einige Geräte (z. B. Fernseher) und die WearOS-Plattform für Wearables. Schließlich gab es jedoch auf.
Daher sind die ehrgeizigen Vorhaben von Xiaomi und Vivo bemerkenswert, zumal sie recht unterschiedliche Ansätze verfolgen. Die chinesischen Hersteller wollen sich eindeutig von Android verabschieden, und niemand weiß, wie diese Pläne enden werden.
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