Die EU teilt mit, dass in der nächsten Woche ein neues transatlantisches Abkommen zum Datenaustausch in Kraft treten wird. Ziel dieses Abkommens ist es, Tausenden von Unternehmen Sicherheit hinsichtlich der Übermittlung personenbezogener Daten zwischen Europa und den USA zu geben.
Die Europäische Kommission erklärte, dass eine kürzlich von US-Präsident Joe Biden erlassene Durchführungsverordnung den europäischen Bürgern zusätzliche Datenschutzverpflichtungen auferlegt, sodass globale Unternehmen Daten unter einem neuen Rahmen, der eine verantwortungsvolle Verarbeitung und Löschung personenbezogener Daten umfasst, sicher übertragen können.
Im Jahr 2020 hob der Europäische Gerichtshof das EU-US-Datenaustauschabkommen (bekannt als „Privacy Shield“) mit der Begründung auf, die Regeln, die Washingtons Zugriff auf Daten einschränkten, seien nicht „gleichwertig“ mit EU-Gesetzen wie der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Zwei Jahrzehnte zuvor hatte der Gerichtshof bereits ein transatlantisches Abkommen zum Datenaustausch abgelehnt.
Die USA sind gezwungen, einen Weg zu finden, das Datenaustauschabkommen wiederherzustellen, das einen reibungslosen Datenaustausch von Tausenden von Unternehmen, darunter Technologieunternehmen, Banken, Anwaltskanzleien und Automobilherstellern, zwischen den beiden Regionen ermöglichen würde.
Die neue Durchführungsverordnung der Biden-Regierung sieht zusätzliche Anforderungen für die Löschung personenbezogener Daten vor, wenn diese nicht mehr benötigt werden, den Schutz von Informationen bei der Weitergabe an Dritte und die Möglichkeit für EU-Bürger, Schadensersatz zu fordern, wenn ihre personenbezogenen Daten nicht ordnungsgemäß verarbeitet werden.
Die EU habe ihre eigene Bewertung vorgenommen und einseitig entschieden, dass die jüngsten Zugeständnisse der USA rechtlich gerechtfertigt seien und ausreichende Sicherheitsvorkehrungen böten, sagten Beamte.
„Wir wollen sicherstellen, dass der technologische Fortschritt nicht auf Kosten des Vertrauens der Europäer geht. Als enge, gleichgesinnte Partner können die EU und die USA Lösungen finden, die auf gemeinsamen Werten basieren, sowohl legal als auch innerhalb ihrer jeweiligen Systeme praktikabel sind“, sagte EU-Justizkommissar Didier Reynders.
Aktivisten und soziale Organisationen kritisieren das Abkommen inzwischen als mangelhaft und drohen mit rechtlichen Schritten, falls die neuen Regelungen in Kraft treten. „Das neue Abkommen basiert nicht auf wesentlichen Änderungen, sondern auf denpolitischen Interessen der Parteien“, sagte Max Schrems, ein Datenschutzaktivist.
Das Datenaustauschabkommen zwischen den USA und der EU wird regelmäßig überprüft. Die erste Überprüfung findet innerhalb eines Jahres nach seinem Inkrafttreten statt.
(Laut FT)
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